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Am 5. Juli 2007 erreichte uns die Einladung
der Galerie 5020, aus den Einreichungen für das Programm 2008 eine Auswahl
vorzunehmen. Eine ehrenvolle Herausforderung! Jedoch, wie vorgehen? Wie
aus den rund 160 Einreichungen eine Ausstellung bauen? Die Antwort auf
diese Frage wurde in dem Email von Hildegard Fraueneder schon treffend
vorformuliert: "eigentlich ginge es darum, aus den unterlagen herauszufiltern,
woran zur zeit bevorzugt wie gearbeitet wird, was die kuenstlerInnen fuer
anliegen verfolgen, in welchen formaten sie arbeiten. es geht weniger
um eine inhaltistische auswahl, eher um gespuer fuer aktuelles kuenstlerisches
schaffen.". Dem folgend haben wir vier KünstlerInnen und ein Team ausgewählt,
deren Werke, künstlerische Strategien und inhaltliche Auseinandersetzungen
aus unserer Sicht aktuell sind.
Wer ist nun Mira und was hat sie mit der Ausstellung zu zun? Der Ausstellungstitel
greift den ersten Satz aus dem Roman "Engelszungen" von Dimitré Dinev,
erschienen bei Deuticke 2003, auf und wandelt ihn leicht ab - aus Miro
wird Mira. Dimitré Dinev fasst in diesem Eingangssatz verschiedene Realitäten
zusammen: 1. Miro. Ein männlicher Vorname, der zusammen mit dem Namen
des Autors einen kulturellen Kontext absteckt 2. Handy. Das Handy vertritt
in diesem Satz die zeitgenössiche Welt, wenngleich das Handy auch als
ein Symbol der scheinbaren Überwindung von Distanz gesehen werden kann.
3. Flügel = Engel. Die Handlung des Buches wird sogleich als etwas in
Aussicht gestellt, das mit den fünf Sinnen allein nicht fassbar ist.
Die Bedeutungen dieses kurzen Satzes sind anwendbar auf jene Kunstwerke,
die in dieser Ausstellung gezeigt werden und sich unter anderem mit der
Auslotung von Gegenständen und Sitiuationen des täglichen Lebens befassen,
weiters mit Identitäten und Sterotypen, mit feministischen Positionen,
mit Phänomenen zeitgenössischer Kommunikationskultur und mit nichts weniger
als mit Analyse und Kritik der Gesellschaft des Spektakels.
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