Anton Tkachenko, aus der Serie „Plans“, 2018-2020

 

 

 

 


I do not feel free to do what I want

Ausstellungsbeginn: Freitag, 11. Dezember 2020, 14:00 bis 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: verlängert bis 6.3.2021

Beteiligte Künstler*innen:
Vagrich Bakhchanyan • Veronika Eberhart • Olia Fedorova
Julia Gaisbacher • Vitya Glushchenko • Christoph Grill
Michael Heindl • Maksym Khodak • Anna Manankina • Alina Sokolova studio ASYNCHROME • Helene Thümmel • Anton Tkachenko
Bernhard Wolf • Gamlet Zinkovsky • Anna Zvyagintseva


Kuratiert von:
Nastia Khlestova, Tatyana Tumasyan / Municipal Gallery, Kharkiv Margarethe Makovec & Anton Lederer / < rotor >, Graz


Bilder aus der Ausstellung

 


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Mit dem Slogan Kulturelle Freundschaft bezeichnet < rotor > längerfristig angelegte, bilaterale Kooperationen mit Kunstinstitutionen in anderen Städten. 2019 begann die Zusammenarbeit mit der Municipal Gallery in der ostukrainischen Stadt Kharkiv. Gegenseitigen kuratorischen Recherchen zu Beginn folgte ein Gastkünstler*innenprogramm in Graz und Kharkiv und danach eine Ausstellung im ARTbasement der Municipal Gallery im Oktober 2019.

Inhaltlich befasste sich schon diese Ausstellung in der Ukraine mit Fragen nach der Auslegung der individuellen Freiheit. Durch die alles bestimmenden Ereignisse des heurigen Jahres hat dieses Thema an Aktualität gewonnen und vieles erscheint in einem anderen Licht.

„Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet“ – so lautet eine gängige Definition der Grenzen der persönlichen Freiheit, die in dieser Form bereits in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung von 1789 zu finden ist. Was einem anderen nicht schadet, das zu definieren ist in einer Zeit der Pandemie gar kein einfaches Unterfangen. Zur Illustration: eine beschränkende Maßnahme mag der physischen Gesundheit der einen dienlich sein, zugleich aber der psychischen Gesundheit anderer zusetzen.

Gesetzt den Fall, es gäbe ein gesellschaftliches Gefüge, das, in der Größenordnung eines Staates, konstituiert wäre, dem einzelnen Menschen die maximale individuelle Freiheit einzuräumen, welche Begriffe, oder wenn man so will, welche Werte hätten in dieser Gesellschaftskonstellation Bedeutung zur Beschreibung der Freiheit des Einzelnen?

Dieser Satz stammt aus dem Statement des vierköpfigen kuratorischen Teams, formuliert im Herbst 2019. Er zielte darauf ab, die in Kunstwerke übersetzten Erfahrungen der Künstler*innen aus Ländern mit so unterschiedlicher Systemgeschichte wie Ukraine und Österreich abzufragen. Und das ist auch nach wie vor eines der Motive für das Verständnis der im
< rotor > gezeigten Zusammenstellung von Kunstwerken.

Die Freiheit, die sich Künstler*innen bei der Realisierung ihrer Arbeiten nicht nehmen lassen sind ein anderes hervorzuhebendes Motiv. Das kann die Freiheit sein, etwas zu tun, das so im System nicht vorgesehen ist, Handlungen zu setzen, die die Grenzen des Systems ausloten. Es kann aber auch die Freiheit sein etwas zu tun, das man sich auf keinen Fall nehmen lassen möchte, auf etwas zu beharren, und diese Handlung es wert ist, um darauf basierend ein bestimmtes „Bild“ festzuhalten, ein Kunstwerk zu schaffen.

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Ausstellung: 12.12.2020 – 27.2.2021
Öffnungszeiten: MO – FR 10:00 – 18:00, SA 12:00 – 16:00
Mittwoch bis 19:30 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen
Dialogführungen durch die Ausstellung für Gruppen nach Voranmeldung:
rotor@mur.at, 0316/ 688306

Freier Eintritt!

Der Ausstellungsbetrieb findet unter Berücksichtigung der
aktuellen COVID-19 Bestimmungen statt.

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Der Austausch mit der Municipal Gallery Kharkiv wurde abgesehen von den kontinuierlichen Unterstützer*innen des < rotor > Jahresprogramms ermöglicht durch:
BMKÖS / Europäische und internationale Kulturpolitik
Österreichisches Kulturforum Kiew
Kulturvermittlung Steiermark
Ukrainian Institute, Kiew

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