Ausstellungsbeginn: Freitag, 11. Dezember 2020, 14:00 bis 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: verlängert bis 6.3.2021
Beteiligte Künstler*innen: Vagrich Bakhchanyan • Veronika Eberhart • Olia Fedorova
Julia Gaisbacher • Vitya Glushchenko • Christoph Grill
Michael Heindl • Maksym Khodak • Anna Manankina • Alina Sokolova
studio ASYNCHROME • Helene Thümmel • Anton Tkachenko
Bernhard Wolf • Gamlet Zinkovsky • Anna Zvyagintseva
Kuratiert von: Nastia Khlestova, Tatyana Tumasyan / Municipal Gallery,
Kharkiv Margarethe Makovec & Anton Lederer / < rotor
>, Graz
* * * * * * * * * * * * * * Mit dem Slogan Kulturelle Freundschaft
bezeichnet < rotor > längerfristig angelegte, bilaterale Kooperationen
mit Kunstinstitutionen in anderen Städten. 2019 begann die Zusammenarbeit
mit der Municipal Gallery in der ostukrainischen Stadt Kharkiv. Gegenseitigen
kuratorischen Recherchen zu Beginn folgte ein Gastkünstler*innenprogramm
in Graz und Kharkiv und danach eine Ausstellung im ARTbasement der Municipal
Gallery im Oktober 2019.
Inhaltlich befasste sich schon diese Ausstellung in der Ukraine mit Fragen
nach der Auslegung der individuellen Freiheit. Durch die alles bestimmenden
Ereignisse des heurigen Jahres hat dieses Thema an Aktualität gewonnen
und vieles erscheint in einem anderen Licht.
„Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht
schadet“ – so lautet eine gängige Definition der Grenzen der persönlichen
Freiheit, die in dieser Form bereits in der Erklärung der Menschen-
und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung von 1789 zu
finden ist. Was einem anderen nicht schadet, das zu definieren ist in
einer Zeit der Pandemie gar kein einfaches Unterfangen. Zur Illustration:
eine beschränkende Maßnahme mag der physischen Gesundheit der einen dienlich
sein, zugleich aber der psychischen Gesundheit anderer zusetzen.
Gesetzt den Fall, es gäbe ein gesellschaftliches Gefüge, das, in der
Größenordnung eines Staates, konstituiert wäre, dem einzelnen Menschen
die maximale individuelle Freiheit einzuräumen, welche Begriffe, oder
wenn man so will, welche Werte hätten in dieser Gesellschaftskonstellation
Bedeutung zur Beschreibung der Freiheit des Einzelnen?
Dieser Satz stammt aus dem Statement des vierköpfigen kuratorischen Teams,
formuliert im Herbst 2019. Er zielte darauf ab, die in Kunstwerke übersetzten
Erfahrungen der Künstler*innen aus Ländern mit so unterschiedlicher Systemgeschichte
wie Ukraine und Österreich abzufragen. Und das ist auch nach wie vor eines
der Motive für das Verständnis der im
< rotor > gezeigten Zusammenstellung von Kunstwerken.
Die Freiheit, die sich Künstler*innen bei der Realisierung ihrer Arbeiten
nicht nehmen lassen sind ein anderes hervorzuhebendes Motiv. Das kann
die Freiheit sein, etwas zu tun, das so im System nicht vorgesehen ist,
Handlungen zu setzen, die die Grenzen des Systems ausloten. Es kann aber
auch die Freiheit sein etwas zu tun, das man sich auf keinen Fall nehmen
lassen möchte, auf etwas zu beharren, und diese Handlung es wert ist,
um darauf basierend ein bestimmtes „Bild“ festzuhalten, ein Kunstwerk
zu schaffen.
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* * * * * * * * * * * * * Ausstellung: 12.12.2020 – 27.2.2021
Öffnungszeiten: MO – FR 10:00 – 18:00, SA 12:00 –
16:00
Mittwoch bis 19:30 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen
Dialogführungen durch die Ausstellung für Gruppen nach Voranmeldung:
rotor@mur.at, 0316/ 688306
Freier Eintritt!
Der Ausstellungsbetrieb findet unter Berücksichtigung der
aktuellen COVID-19 Bestimmungen statt.
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Der Austausch mit der Municipal Gallery Kharkiv wurde abgesehen von den
kontinuierlichen Unterstützer*innen des < rotor > Jahresprogramms
ermöglicht durch:
BMKÖS / Europäische und internationale Kulturpolitik
Österreichisches Kulturforum Kiew
Kulturvermittlung Steiermark
Ukrainian Institute, Kiew