Abb.: Die Giraffe in ihrer Behausung,
Foto: Marcus Auer, 2009.




>>    Podiumsdiskussion
GISELA IN STAINZ

Diskussion zur Zukunft
des „Naturmuseum Stainz – Außenstelle“
und der Protagonistin des Kunstwerks,
der Giraffe „Gisela“


Videopräsentation mit anschließender Podiumsdiskussion:
am Dienstag, 18. Juli 2017 um 19 Uhr


Ort: Dachbodentheater, Bahnhofstraße 21, 8510 Stainz

Videopräsentation:
Anton Lederer
(< rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst)

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussion:
Walter Eichmann (Bürgermeister von Stainz),
Gerhard Pilz (StainZeit),
Helmut Dick (Künstler, Schöpfer der Skulptur
"Naturmuseum Stainz - Außenstelle),
Elisabeth Fiedler (Institut für Kunst im öffentlichen Raum),
Margarethe Makovec (< rotor >)
Holger Unterweger (ehemals jung.kultur.haus FRIDA)
Stefan Reinisch (ehemals Projektteilnehmer)
Karin Orthaber (Kindergartenpädagogin, Namensgeberin
von "Gisela")

Moderation:
Ilse Amenitsch (ORF Steiermark)


Das Werk hat der in den Niederlanden lebende Künstler Helmut Dick mit Stainzer Jugendlichen entwickelt. Seit 2009 befindet es sich im Gebäude der ehemaligen Brückenwaage, das als Wartehäuschen genutzt wird.

Ende 2015 wurde ein Fenster im Dach eingebaut, sodass der Kopf der Giraffe von außen zu sehen ist. Von Anfang an hat das die Menschen beschäftigt, warum die Giraffe nicht herausschauen kann. Genau dieser Spannungsmoment war vom Künstler beabsichtigt, nun ist dieser weg.

Wie soll es mit Gisela weitergehen?

   

Der Hintergrund dieser Diskussion

Im Sommer 2009 wurde in Stainz in einer ehemaligen Brückenwaage ein Werk des in den Niederlanden lebenden Künstlers Helmut Dick realisiert. Der Künstler entwickelte es nach intensiver Arbeit mit einer Gruppe von Jugendlichen aus Stainz, die das damalige Jugendzentrum jung.kultur.haus FRIDA frequentierten. Im Zentrum der Installation ist ein lebensgroßes Modell einer Giraffe. Sie steht in dem Gebäude der ehemaligen Brückenwaage, das seit langem eine Wartehäuschen für den Bus ist. Da das Bauwerk für die Giraffe zu klein ist hat Helmut Dick das Dach „ausgebeult“, in diese Dachgaube hat die Giraffe ihren Kopf gesteckt.

Das Kunstwerk kann als Abbild der (Stainzer) Jugend gesehen werden: Junge Menschen haben viele Ideen, viel Energie und oft große Pläne. Jedoch ist es für sie schwer, das alles in ihrer Umgebung frei umzusetzen. Vieles dringt nicht durch und bleibt stecken. Das ist der Moment, den Helmut Dick in seinem Werk quasi eingefroren hat: Die Giraffe versucht sich Platz zu schaffen, kann aber das einengende Dach nicht durchstoßen.

Anfangs war es gar nicht sicher, ob das Werk überhaupt in Stainz umgesetzt werden kann. Die dafür notwendige Mehrheit im Gemeinderat kam denkbar knapp zustande. Bald jedoch freundeten sich so manche Stainzerinnen und Stainzer mit dem Werk und vor allem mit der Giraffe an. Sie erhielt sogar einen Namen und heißt seither Gisela. Nach der auf zwei Jahre angesetzten Projektlaufzeit kam von der Gemeinde die Anfrage, ob das Werk nicht verbleiben kann. Und nun ist Gisela schon acht Jahre in Stainz! Und dort zu einer weiteren Attraktion geworden. Immer wieder gibt es positive Rückmeldungen von Stainz-Besucher_innen, die überraschend auf die Giraffe gestoßen sind.

Im Oktober 2015 geschah nun folgendes: Das Kunstwerk wurde umgebaut, und zwar ohne Rücksprache mit dem Künstler oder den verantwortlichen Organisationen. In die "Beule" im Dach des Wartehäuschens wurde ein Fenster eingebaut. Die Giraffe kann seither herausschau'n bzw. kann ihr Kopf von außen gesehen werden. Der Umbau wurde in einer öffentlichen Aktion als „Befreiung“ der Giraffe gefeiert.

Allerdings ist damit das zentrale Spannungselement des Werks verloren gegangen. Denn von Anfang an nahmen die meisten Betrachter_innen die Spannung zwischen der sympathischen Giraffe und der Tatsache wahr, dass diese nicht aus ihrer Behausung herausschauen kann.

Was bedeutet der Eingriff von Ende 2015 für das künstlerische Werk? Und wie kann es mit der Giraffe weitergehen?

Zur Diskussion am 18. Juli sind alle Stainzerinnen und Stainzer eingeladen, sowie alle, die sonst gerne mitreden würden.



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